The Lycian Way
Die Ursprünge des Lykischen Weges gehen bis ins Altertum zurück, denn er wurde streckenweise als Handelsweg für Kamelkarawanen genutzt. Seit 1999 gibt es, dank des Pioniergeistes von Kate Clow, entlang des Weges Markierungen, die es dem heutigen Wanderer leichter machen, sich in dem teilweise sehr wilden Gelände zurechtzufinden.
Verlauf
Nachdem man eine Zeit lang im Landesinneren gelaufen ist, überrascht die Landschaft immer wieder mit Ausblicken auf das Meer und das Taurusgebirge. Die einzelnen Etappen sind meistens innerhalb von drei bis vier Tagen zu schaffen und leiten im Allgemeinen zur nächstgrößeren Stadt/Dorf.
Wie auf dem Bild zu sehen, ist die „Ausschilderung” des Weges am französischen System orientiert: rot-weiße Striche, mit Verdoppelungen für Richtungswechsel und x-Zeichen für eine falsche Abzweigung. Im Laufe der Wanderung kann es passieren, dass man die Zeichen aus den Augen verliert. So haben vorherige Wanderer in weiser Voraussicht kleine Steinmännchen aufgeschichtet, welche auch in unübersichtlichen Gegenden den weiteren Weg zeigen.
Wasserversorgung
Verlauf des Lykischen Weges
Hauptsächlich in den Sommermonaten kann es unter Umständen zu massiven Trinkwasserproblemen kommen. Hier empfiehlt es sich im Vorfeld genügend Wasservorräte zu organisieren. In manchen Gegenden (zum Beispiel zwischen Üçağız und Simena; von Finike - Mavikent über Karaöz, dem antiken Melanippe bis kurz vor dem Leuchtturm) am „Kap Gelidonya” gibt es oberirdische Wasserleitungen mit stellenweise vorhandenen Wasserhähnen und Strandduschen. Ansonsten muss man sich mit Zisternenwasser begnügen, welches nicht immer europäischen Ansprüche genügt. Manche kartierte Zisterne führt schon seit Jahren kein Wasser mehr. Unter keinen Umständen sollte man das Wasser unbehandelt trinken. Chlortabletten, andere Wasseraufbereitungstabletten bzw. Abkochen sind unbedingt notwendig.
Die Kulturrouten der Türkei
Als erster markierter Weitwanderweg der Türkei entwickelte sich der Lykische Weg zu einer der populärsten Kulturrouten Europas. Seit Beginn der Nullerjahre ist in der Türkei eine Vielzahl weiterer Wege entstanden, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per Pferd erkundet werden können. Die als Kulturrouten bezeichneten Wege folgen alten Handelswegen oder orientieren sich an Spuren berühmter Reisender. So zeichnet der Evliya-Çelebi-Weg im Nordwesten des Landes die Route des osmanischen Evliya Çelebi aus dem 17. Jahrhundert nach.[1] Der Saint Paul Trail, der wenige Kilometer östlich von Antalya mit 500 km Gesamtstrecke zum Eğirdir-See und weiter bis zum antiken Antiochia verläuft, folgt dem Weg des Apostel Paulus.[2] Die Routen wurden mit dem Ziel entwickelt, das kulturelle Erbe der Türkei Trekkern und anderen Wegnutzern, »im Vorbeigehen« zugänglich zu machen. Der im Jahr 2012 gegründete Verband der Kulturrouten in der Türkei ist eine Non-Profit-Organisation, in der sich die Gründer der Routen mit lokalen Reiseveranstaltern, Pensionsbetreibern und weiteren Partnern zusammengeschlossen haben. Ziel des Verbandes ist es, die Wege im Sinne eines nachhaltigen Tourismus zu entwickeln, sowie die Routen für zukünftige Generationen zu erhalten.[3]